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Stephan Steiner

Philosoph

Philosophisches Seminar
Bergische Universität  Wuppertal

Stephan Steiner (Jg. 1979) hat Philosophie und Theologie studiert und ist zur Zeit wissenschaftlicher Assistent am Philosophischen Seminar der Bergischen Universität  Wuppertal. Seine entscheidenden intellektuellen Impulse hat er durch sein Studium bei den Jesuiten in Innsbruck und München erhalten. Am eindrücklichsten hat dort auf ihn die Verbindung von philosophischer Theorie mit ihrer existentiellen Prüfung im seelsorgerischen Alltag gewirkt. Später, an Orten wie Tübingen und Paris, hat er von diesen ersten Prägungen gezehrt. Die »Gelehrten-republik« Tübingen hat ihm zum einen die Öffnung seines Horizonts hin auf die evangelische Theologie ermöglicht, zum anderen aber in wichtigen Freundschaften die Bedeutung und Kraftquelle des Vertretens randständiger intellektueller Positionen eindringlich vermittelt, wenn diese aus echter Leidenschaft und innerer Überzeugung leben. Vor allem die Lektüre großer Skeptiker wie Franz Overbeck und Simone Weil, aber auch S. Kierkegaard, F. Dostojewski oder Jean Améry trieb ihn zu dieser Zeit an; sie zählen seitdem zu seinen dauerhaften Begleitern. Die Möglichkeit christlichen Glaubens unter Bedingungen moderner Kultur wurde von diesen Denkern her zum Herzstück seiner intellektuellen Selbstvergewisserung. Die Frage nach dem Ort der Religion in der Moderne interessiert den jungen Philosophen deshalb besonders im Blick auf das Verhältnis von Glauben und Unglauben. Inwiefern bleibt der Zweifel des Unglaubens dem Glauben eingeschrieben? Und wie lässt sich der Glaube in einer Umwelt des Unglaubens artikulieren, ohne zugleich die Achtung vor dem Unglauben als menschlicher Möglichkeit zu verlieren? Als Buch im Themenfeld der achten Ausgabe der FUGE empfiehlt Steiner John Deweys Kunst als Erfahrung. Der große amerikanische Pädagoge bleibt für ihn uneingeholt aktuell, weil er Bildung radikal zu popularisieren sucht, die Erfahrung der Kunst von einem falschen Nimbus befreit und auf den Alltag hin öffnet. Auch der religiösen Erfahrung tut nach Steiner solches heute vermutlich not. Kurz vor der Fertigstellung steht eine Monographie zu Leo Strauss im Kontext der Weimarer Republik.

Stephan Steiner in der FUGE:

Band 8, Das gemessene Band

Beitrag:
Der unabschließbare Prozess der Interpretation. Religions- und Kulturkritik als Doppelgänger und Widersacher