Es war ein langer und steiniger Weg, bis sich die Menschen Räume erschlossen hatten, die nicht unter dem Gesetz der physischen Selbsterhaltung standen, sondern Platz für freie geistige Tätigkeit, für Kontemplation oder Müßiggang boten. Inzwischen scheinen jene Sphären, die den Dingen um ihrer selbst willen eine Berechtigung zugestehen und dem Geist bzw. der Kunst günstige Wachstumsbedingungen schaffen, wieder zusammenzuschrumpfen. Andererseits gibt es gerade in unserer Zeit, wie diese Sonderedition der FUGE beweist, hervorragende Köpfe, die ihren geistigen oder geistlichen Lebensraum behaupten.
Umschlagabbildung:
Film-Still aus Philip Grönings 'Die große Stille', 2005.
Christoph Janik, 18 Zeichnungen
Einleitung & Umfrage
Bettina Klix, »Das Unmögliche ist das Einzige, das einen edlen Geist anziehen
kann«
Chaim Noll, Midreshet Sde Boker Ein unvergleichlich größeres Glück
Jean-Pierre Wils, Frommes Fremdeln
Kveta Kazmukova, Crux Salve
Wolfgang Braungart, »Dienst du dem Gegenglück, dem Geist«? Zehn Notizen zur ›geistigen Existenz‹
Hazel Rosenstrauch, Die Geister, die ich meine
Andreas Fliedner, Geistige Existenz als Utopie
Ulrich Schacht †, Freiheit als geistige Existenz
Anthony Carty, Eine Welt ohne Gott oder: Intellektuelle Klaustrophobie
Ekaterina Poljakova, Die verfluchten Fragen
Ralf Gnosa, Gesang des ängstlichen Kindes im dunklen Wald
Martin Grütter, Körperlichkeit und Transzendenz
Norbert Hummelt, Dein Name auf einem Reiskorn
Jürgen Israel, Kunst und Forschen als Geschenk
Klaus Mertes, Das pharaonische Leiden
Sebastian Wohlfarth, Geistiger Bürgerkrieg und stille Suche
Kurt Anglet, Die Wahrheit sein
Michael Hoelzl, Geistige und materielle Existenz
Andreas Speer, Ein geistiger Mensch
Brigitte Sändig, Geist bewahren in Stalins Lager
Martin Knechtges, Schöpferdank (meno piano)
Jörg Schenuit, Glückliche Schuld