Der 1967 in Veurne, Belgien, geborene Theologe ist seit 1997 als Professor für Fundamentaltheologie in Leuven tätig, wo er auch  in zahlreichen Funktionen institutionell für die Entwicklung der wissenschaftlichen Theologie Sorge trägt. Nicht infiziert vom Virus szientistischer Ortlosigkeit und Wanderpredigertums engagierte sich der Vater und Ehemann rund um seinen Lebensmittelpunkt  als Vorstand der theologischen Fakultät dieser altehrwürdigen Hochschule und von hier aus als Präsident der Europäischen Gesellschaft für Katholische Theologie (seit 2005).
Der akademische Lehrer Lieven Boeve agiert in einer der großen europäischen Fakultäten für Theologie insbesondere im Feld der postmodernen Theologie, der Hermeneutik und der Auseinandersetzung mit der christlichen Tradition. Wahrheits-Diskurse, die Einschätzung relligiöser Erfahrung  und die theologische Epistemologie sind zentrale Themenfelder seiner Lehrtätigkeit und der von ihm betreuten Promotions- und postdoc-Projekte.
Seine eigenen akademischen Arbeiten kreisen seit Jahren um den Begriff der "Unterbrechung". Mit seiner Hilfe sucht er insbesondere das Verhältnis der Tradierung des christlichen Glaubens und den (post)modernen Kontexten   zu fassen. Adressaten wie Gegenstand  seiner Reflexion in diesem Feld sind  dabei u.a. die Arbeiten der Theologen Edward Schillebeeckx und Johan Baptist Metz sowie der Kritiker der  Moderne von Joseph Ratzinger bis John Milbank.

Veröffentlichungen u.a.:  God Interrupts History. Theology in a Time of Upheaval, New York, Continuum, 2007; Interrupting Tradition. An essay on Christian Faith in a Postmodern Context (Louvain Theological and Pastoral Monographs, 30), Leuven - Grand Rapids, Peeters - Eerdmans, 2003.