Home | Bestellung
Kontakt | Impressum

Leo Nikolajewitsch Tolstoi

Schriftsteller

Tolstoi (1828–1910), weltbekannt für seine Romane Krieg und Frieden (1868), Anna Karenina (1877) oder die Kreutzersonate (1891), lebte auch als Bürger und Christ ein zeichenhaftes Leben an der Grenze zur modernen Welt: Der Graf aus russischem Adel sorgte sich inmitten des pflichtvergessenen Zarismus um die soziale Situation und die Bildung der leibeigenen Landbevölkerung, schenkte den sozialistischen Hoffnungen der Bolschewiki aber keinen Glauben. Vom Volk verehrt und geliebt, weltweit bewundert, wurde der Moralist und Literat schnell zur führenden intellektuellen Figur Russlands, die sich zunehmend in tiefe Kämpfe verstrickte. Seine ernsthafte und intensive Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben – er übersetzte die Evangelien neu und folgte schwankend der radikalen Botschaft der Bergpredigt – führte zum Bruch mit der staatlichen Obrigkeit und der Orthodoxen Kirche, schließlich sogar zur Abkehr von der eigenen Familie. Den  Hausdurchsuchungen und der Exkommunikation folgte die Loslösung von seiner Frau, der Mutter seiner dreizehn Kinder. Im Alter von 83 Jahren starb Tolstoi als ein Gast auf der Durchreise im Haus eines kleinen Bahnangestellten. Der Welt hinterlässt er ein reiches literarisches Werk und einen Fundus hagiographischer Legenden. Sein christliches Vermächtnis an die Nachwelt, dem es auch heute noch gerecht zu werden gilt, bündelt sich in der Frage, was wahrhaftiges Christsein ausmacht und welche weltlichen Widerstände sich dem Christlichen entgegenstellen.

Leo Nikolajewitsch Tolstoi in der FUGE:

Band 4, Der Schein des Unendlichen

Beitrag:
Christliche Lehre