Andreas Speer (Jg. 1957), leitet seit 2004 als Direktor eines der renommiertesten Forschungsinstitute für mittelalterliche Philosophie in Europa und engagiert sich hier gleichermaßen dafür, die Forschung zu einigen Orchideen der europäischen Geistesgeschichte vor dem Zugriff der Innovationseiferer zu schützen, wie er das Institut zu einem begeisternden Ort des Forschens und Lehrens weiterentwickelt. Sein Ethos als Lehrer und Förderer junger Wissenschaftler treibt ihn hierbei ebenso an wie sein außergewöhnlicher Sinn für die Choreographie von Tagungen und den Nutzen des wissenschaftlichen Austauschs. Sein vielfältiges Engagement als Herausgeber und Berater internationaler Forschungsprojekte wurde 2005 u. a. mit der Ehrendoktorwürde der Universität Sofia gewürdigt.

Eigene wissenschaftliche Interessen verfolgt der gebürtige Düsseldorfer seit dem Studium der katholischen Theologie, der Philosophie und der Latinistik in Bonn v. a. in der Mediavistik: von einer Promotion zu Bonaventura und einer Arbeit zur Begründung der scientia naturalis im 12. Jahrhundert, mit der er sich 1994 habilitierte, reichen sie hin zu diversen Editionen und einer langjährigen Erforschung des Weisheitsverständnisses im Mittelalter. Wissenschaftspolitisch sensibel tut er sich dabei immer wieder auch mit Projekten hervor, die gleichermaßen für die Zugänglichkeit der mittelalterlichen Philosophie werben wie für den Erwerb einer Bildung plädieren, die erst den systematischen Gewinn aus diesem anspruchsvollen Feld der Philosophie schöpfen lässt.

Veröffentlichungen u.a.

Die entdeckte Natur. Untersuchungen zu Begründungsversuchen einer scientia naturalis im 12. Jahrhundert (STGMA 45), Leiden-New York-Köln 1995;

Thomas von Aquin: Die Summa theologiae – Werkinterpretationen (als Herausgeber eines Studienbuches), Berlin-New York, de Gruyter, 2005;

Philosophie und Weisheit im Mittelalter (in Vorbereitung)