I N H A L T
Die lebenswendende Kraft der Epiphanie ist eine Gnade, die nur Wenigen unmittelbar zuteil wird. Doch die Gemeinschaft der Glaubenden hat an ihrer verwandelnden Kraft Anteil: da, wo der Verwandelte gefeiert und an seine Gabe gedacht wird, wo sich die Gemeinschaft selbst öffnet für das Wort Gottes. Vom Einzelnen fordert dies Widerstand gegen eine Kultur, in der das Idol des nackten Überlebens angebetet wird.
Wie aber bereiten wir uns auf das Wunder der Verwandlung vor? Trifft sie uns als Blitz aus heiterem Himmel oder auf dem langen Fußweg durch die Ebenen des Alltags? Verheißt sie vornehmlich Erleichterung, oder drohen mit ihr auch Lasten, denen die im Diesseits gefangene Psyche des Einzelnen nicht gewachsen ist? Und was, wenn sie uns zur Unzeit trifft?
Im vorliegenden Band der FUGE bekennen Autoren, dass wir in diesem Leben verwandelt werden können und suchen nach Möglichkeiten entschiedener Bereitschaft. Sie hören auf den Ton der Glocke, wohl wissend, dass schon wenig genügt, ihren Ton zu verstimmen.
Abbildung: Still aus dem Film St. Alban von Matl Findel, Deutschland, 2008, 29 min.
E S S A Y S
Martin Knechtges, Berlin
Lob der Hagebutten.
Eine Art Bekenntnis
Andrea De Santis, Rom
Nähe und Ferne als Wasserzeichen göttlichen Waltens.
Apollo, Sokrates, Christus
Edmund Runggaldier, Innsbruck
Ernste Absichten.
Das Wort Gott in religiösen Sprechakten
G E S P R Ä C H
Joachim Hake | Elmar Salmann
Wider die apokalyptische Ungeduld.
Vom Gesicht der Epiphanie
K A T H O L I S C H E
I N T E L L E K T U A L I T Ä T
Wolfgang Braungart, Bielefeld
Die Kunst der Zustimmung.
Eine ästhetisch-theologische Hypothek der Moderne.
Mit einem Kapitel zu Brechts später Lyrik
Andreas Fliedner, Berlin
Persönliche Apokalypse und Angst vor Gott.
Der Katholizismus Ghelderodes
A R C H I V
Christoph Janik, Berlin
Zeichnung
Michel de Ghelderode
Eine Abenddämmerung
F I L M S C H A U
Roberto Dzugan, Berlin
Gottes Bilder.
Filmische Erzählungen des epiphanen Augenblicks