Schriftsteller
Norbert Hummelt (Jg. 1962) ist in Neuss aufgewachsen und lebt als freier Schriftsteller in Berlin. In den Jahren 1983 bis 1990 studierte er in Köln Anglistik und Germanistik. Sein Lehramtsziel verlor er jedoch bald aus den Augen und begann zu schreiben, vor allem Gedichte, aber auch für Zeitungen, Rundfunk etc. Als wichtige Station betrachtet er Leipzig, wo er seit 2002 wiederholt am Deutschen Literaturinstitut unterrichtet hat. »Die Freude der Vermittlung, das Kennenlernen des Ostens und vor allem die Begegnung mit meiner Frau«, bekennt der Autor, »haben mein Leben verändert.« Seit 2006 lebt Hummelt in Berlin, dessen Größe und Fremdheit er als wohltuend für sein Schreiben erfährt. Den Sinn seiner dichterischen und intellektuellen Tätigkeit sieht er in der Vermittlung und Weitergabe von, wie er es nennt, »Erlebnisformen des analogen Menschen«. Es gelte, der »Eisigkeit und Schöpfungsferne der sich abzeichnenden digitalen Welt etwas entgegenzusetzen beziehungsweise unterzuschieben, zum Beispiel in Form von Gedichten, als Kassiber«. Die katholische Kirche, der er sich tief verbunden fühlt, wünscht er sich als eine widerstandsfähige und zugleiche offene: eine, die das Heilige hütet und sich in gesellschaftlichen Fragen dennoch wandlungsfähig zeigt. – Übersetzungen u. a.: T. S. Eliot, The Waste Land / Das öde Land, Frankfurt am Main: Suhrkamp 2008; Veröffentlichungen u. a.: Zeichen im Schnee (2001), Stille Quellen (2004) und Totentanz (2007), alle München: Luchterhand Literaturverlag; Wie Gedichte entstehen, München: Luchterhand Literaturverlag 2009.
Norbert Hummelt in der FUGE:
Band 6, Zeichen ferner Freiheit
Beitrag:
Ein Haufen zerbrochener Bilder. Zur ästhetischen Daszination des Katholischen
Beitrag:
Eines Morgens Schnee. In der Spur des Dichters Konrad Weiß