Literaturwissenschaftler
Literaturwerkstatt Berlin
Matthias Kniep (Jg. 1971) lebt seit 2009 in Berlin und ist Mitarbeiter der dort ansässigen Literaturwerkstatt. Der Autor hat in Kiel Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte, Philosophie und Geschichte studiert und bei Heinrich Detering über Heldenkonzeptionen in der Populärkultur promoviert. Dabei waren für ihn die religiösen Valenzen, die solchen Heldenkonzeptionen eingeschrieben sind, von besonderem Interesse. Die Möglichkeiten von Religion in der Moderne schätzt der Autor allerdings skeptisch ein. Zwar glaubt er, dass »das Hineingestelltsein in einen größeren Zusammenhang (die Gewissheit eines Aufgehobenseins darin) zu den Voraussetzungen für das Erschaffen eines gültigen Kunstwerks gehört«. Aber wir Heutigen seien aus diesem Zusammenhang herausgefallen. »Rekonstruieren«, sagt er, »kann man das nicht, ersetzen auch nicht. Übrig bleibt, den Verlust zu konstatieren. Klagend oder ganz geschäftsmäßig, je nach Temperament.« Kniep hat, wie er bekennt, über die Jahre hinweg einen ausgeprägten Hang zu Autoren entwickelt, die wenig oder kaum bekannt sind, und nennt neben anderen Heimito von Doderer, Géza Ottlik und Henry Green. Auf dem Feld »Religion und Moderne« empfiehlt er unter anderem die Lektüre Robert Burtons (The Anatomy of Melancholy), Johann Georg Hamanns und der Autoren des Renouveau catholique, darunter insbesondere Bernanos. – Veröffentlichungen u. a.: Die drei Zeitalter des Superhelden-Comics (Gold, Silber und Bronze): Von der Geburt, Demontage und Wiederbelebung eines Amerikanischen Mythos, Kiel: Ludwig Verlag 2009.