Jesuit und Direktor des Kollegs St. Blasien
Klaus Mertes SJ (Jg. 1954)) ist ein deutscher Jesuit,
Gymnasiallehrer und Autor. Ihn treibt die Frage nach dem Verhältnis von Schrift und
Kirche um und damit die Frage nach der Geschichtlichkeit der Gotteserfahrung.
Das ist für Mertes eines der Schlüsselprobleme im Themenfeld »Religion und Moderne«
und hat ihn auch beruflich in seiner Rolle als Lehrer und Rektor am Berliner
Canisius Kolleg (bis 2011) und als Direktor des Kollegs St. Blasien bis heute
beschäftigt. Wie kann es gelingen, fragt sich der aus dem Rheinland stammende Jesuit,
»Theologie für die Jugendlichen neu auszusprechen und damit neu zu denken, ohne
durch Überkomplexität einzuschüchtern und ohne durch Unterkomplexität zu
banalisieren«? Quellen, dieser Herausforderung zu begegnen, hat er viele:
von den Erfahrungen im Frankfurt der 1980er Jahre, im Paulus-Kreis und der
Rahner-Schule über die Auseinandersetzung mit der russischen Orthodoxie und
Religionsphilosophie bis zur Lektüre herausfordernder Literatur (etwa Albert Nolans
Jesus vor dem Urchristentum oder Andrian Schenkers Versöhnung und Sühne). Darüber hinaus
reizen ihn in intellektueller Hinsicht bildungspolitische Fragen und
erfreut er sich an Musik, besonders an Beethovens Streichquartetten. –
Herausgeberschaften: Alexander Men, Der Menschensohn, Herder Verlag: Freiburg im Breisgau, 2006;
Übersetzungen: John W. O’Malley, Die ersten Jesuiten, Würzburg: Echter Verlag,
1995; Veröffentlichungen u. a.: Widerspruch aus Loyalität, Würzburg: Echter Verlag,
2009; Verlorenes Vertrauen. Katholisch sein in der Krise, Herder Verlag: Freiburg im
Breisgau, 2013.
Klaus Mertes in der FUGE:
Beitrag (im Gespräch):
Die glaubende Kirche und der Missbrauch
Band 14-15, Öffentliches Schweigen
Beitrag:
Über das Schweigen der Kirche. Nachdenkliches aus der Perspektive eines Seelsorgers