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Nadja Küchenmeister

Schriftstellerin

Nadja Küchenmeister (Jg. 1981) wurde in Ostberlin geboren, wo sie auch aufwuchs. Heute lebt sie als freie Schriftstellerin in Berlin. Ihr Studium der Germanistik und Soziologie an der Technischen Universität Berlin hat sie nach eigener Ansicht weitaus weniger geprägt als ihr Studium am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, wo »der Zugriff auf die Literatur unmittelbar war, das Schreiben zum Mittelpunkt wurde und ein lebhafter Austausch mit den schreibenden Kommilitonen und Dozenten stattfand«. Aber auch Autoren, lebende wie verstorbene, mit denen sie sich in einem »einseitigen Dialog« befindet, zählt sie zu ihren Lehrern: W. G. Sebald etwa oder die dem Katholizismus nahe stehenden Dichter Joseph von Eichendorff und T. S. Eliot. Prägend für sie war die Begegnung mit ihrem Mann Norbert Hummelt, mit dem sie in einem immerwährenden Gespräch über die letzten Fragen steht. »Da ich ungetauft bin und durch meine Eltern keine katholische Prägung erfahren habe, ringe ich eher mit meinem eigenen Platz im großen Gefüge«, schreibt sie. In ihrer dichterischen Arbeit, neben der sie auch für den Rundfunk arbeitet, zieht es sie immer wieder zu Autoren, »die das Leid ins Zentrum ihrer Arbeit rücken und für erfahrene Verluste eine Form gefunden haben, die ihre Not in einen größeren Zusammenhang stellt«. Beispielhaft nennt sie auf Nachfrage Friedrich Hölderlin, M. Blecher, Christine Lavant, Gottfried Benn, Inger Christensen und Norbert Hummelt. Nach zahlreichen Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien erschien 2010 ihr erster eigener Gedichtband Alle Lichter bei Schöffling & Co. Im selben Jahr erhielt sie auch das Hermann Lenz-Stipendium und den Mondseer Lyrikpreis.

Nadja Küchenmeister in der FUGE:

Band 9, Angesichts der Anfechtungen

Beitrag:
Verschlossene Räume