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Corona Bamberg

Germanistin und Ordensschwester

Benediktinerinnen-Abtei vom Heiligen Kreuz in Herstelle an der Weser


Sr. Corona Bamberg OSB (Jg. 1921) lebt seit 1945 in der Benediktinerinnen-Abtei vom Heiligen Kreuz in Herstelle an der Weser. Als Irmgard Bamberg in Fürth geboren, studierte sie in Berlin Klassische Philologie, Germanistik und Philosophie. Sie promovierte in der Stadt ihrer »Alma Mater« 1945 in mittelalterlicher Germanistik über Hartmann von Aue mit dem zweiten Fach Latein. Über das »Kriegs-Berlin« dieser Tage sagt sie auf Nachfrage, dass sie »die Konfrontation mit weltoffenen und suchenden Menschen, die alle keine Nazis waren, oft auch keine Christen, aber hilfsbereit bis zum Letzten, mit Herzensbildung und Stehvermögen«, begeistert hat. 1947 legte sie nach zwei Jahren im Kloster Herstelle ihre Profess ab. Von der Weser aus wirkte sie als geistliche Schriftstellerin und veröffentlichte unter anderem Frauenorden vor der Gegenwart (1967), Mönchtum in einer heimatlosen Welt (1984) und Askese. Faszination und Zumutung (2008). Was Menschsein kostet (2001) stieß auf besonders große Resonanz in der Öffentlichkeit, wurde mehrfach aufgelegt und erschien auch in englischer Übersetzung. Engagiert war Sr. Corona über viele Jahre in der Rundfunkarbeit und in kirchlichen Gremien, darunter 1972–74 als Synodalin der »Würzburger Synode« (der gemeinsamen Synode der westdeutschen Bistümer) und von 1991 bis 1998 als Beraterin der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz. Nach Lehrern oder prägenden Persönlichkeiten gefragt, nennt sie Ernesto Grassi, Eduard Spranger, Johannes Pinsk, »doch Lehrer im präzisen Sinn war Friedrich Wulf SJ, der langjährige Schriftleiter von Geist und Leben«. Heute gilt Sr. Coronas Interesse neben der »Frage nach einer christlichen Politik« der Musik und dem Musizieren (Klavier, Geige, Orgel), das »bis zum letzten Atemzug meine Vorliebe bleiben wird«. Die noch wenig erforschte Mystik im benediktinischen Bereich, etwa in den Texten des Jean de Fécamp, der im 11. Jahrhundert als Abt an der Abbaye de la Trinité de Fécamp wirkte, oder des Augustine Baker, einem englischen Benediktiner, der zu Beginn des 17. zahlreiche mystische Traktate verfasste, könnte Gegenstand einer künftigen Publikation werden. – Veröffentlichungen u. a.: Was Menschsein kostet. Aus der Erfahrung frühchristlicher Mönche gedeutet, Kevelaer: Topos Plus 2001; Unter der Führung des Evangeliums. Dem Gedächtnis Sankt Benedikts 480-1980, Würzburg: Echter Verlag 1980; Mönchtum in einer heimatlosen Welt, Würzburg: Echter Verlag 1984; Askese. Faszination und Zumutung. Spuren. Essays zu Kultur und Glaube, Hg. v. J. Hake u. E. Salman OSB, St. Ottilien: Eos Verlag 2008.

Corona Bamberg in der FUGE:

Band 8, Das gemessene Band

Beitrag:
Die ›schöne Wendigkeit‹ der Gnade. Gehorsam und Paideia in der Regel des Heiligen Benedikt.