Rainer M. Bucher (Jg. 1957) fühlt sich in seinem Ringen um die Möglichkeit einer Christlichen Existenz in der Moderne angezogen von der Radikalität der Theologie, die anders als Marxismus, Strukturalismus, Neokonservativismus oder die vorherrschende Technokratie-Faszination das Niedrige erhöht und die Mächtigen als das zeigt, was sie wirklich sind: Gefährdete. Schon in seiner Bayreuther Kindheit glaubt er auf dem Schulweg zwischen Villa Wahnfried und der Synagoge in der Mitte der Gesellschaft die Not auf dem dünnen zivilisatorischen Boden zu spüren. Deshalb weiß er die moralische Ernsthaftigkeit seiner akademischen Lehrer, des Würzburger Fundamentaltheologen Elmar Klinger und des Tübinger Pastoraltheologen Ottmar Fuchs, zu schätzen. Als Referent und kommissarischer Leiter der Bischöflichen Studienförderung Cusanuswerk prägte er in den neunziger Jahren mit seinem hohen intellektuellen Anspruch selbst viele Stipendiaten. Akademisch widmet er sich auch den Gegnern des Christentums, etwa in seiner Promotion über Nietzsche oder in seiner gerade im Echter Verlag erschienenen Monographie Hitlers Theologie. – Veröffentlichungen u. a.: Die Provokation der Krise, Würzburg: Echter Verlag 2004; Praktische Theologie, Hg. v. F. Weber u. D. Nauer, Stuttgart: Kohlhammer, 2005.

Rainer Bucher in der FUGE:

Band 2, Profane Zumutungen

Beitrag:
Ein verzeihendes Zeugnis für Christus ablegen. Die Theologie vor dem Phänomen der »Postsäkularität«