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Thomas Brose

 Promovierter Philosoph und diplomierter Theologe

Thomas Brose (Jg. 1962) arbeitet als Lehrbeauftragter für Religionsphilosophie, Religionswissenschaft und Ethik in Dresden, Potsdam und Berlin. Aufgewachsen in einem militant atheistischen Umfeld, wird die Frage nach Bedeutung und Begründung des Glaubens für ihn schon früh zu einem Lebensthema. Darum entscheidet er sich für das nicht staatlich kontrollierte Studium der Theologie in Erfurt. Der Fall der Mauer bedeutet für ihn auch einen intellektuellen Einschnitt, kann er jetzt doch, seinen Wünschen gemäß, Philosophie und Geschichte in Berlin und Oxford studieren. Bereits Mitte der achtziger Jahre sucht der katholische Theologe verstärkt den Kontakt zur DDR-Opposition und ist bestrebt, in Diskussionen mit Studenten ein Bewusstsein für die Demokratie zu wecken. Im Jahre 1990 nimmt er am »Runden Tisch der Jugend« teil, der den Einheitsjugendverband FDJ auflöst. Als Bildungsreferent der Katholischen Studentengemeinde sieht er sich im Herbst ’89 von der friedlichen Revolution legitimiert, für die Wiederbelebung des Guardini-Lehrstuhls an der Humboldt- Universität einzutreten. In Kooperation mit der Katholischen Akademie entwickeln sich aus diesem Ansatz die Guardini-Lectures. Für den Religionsphilosophen ergibt sich – neben der für ihn zentralen Aufklärungsforschung (Hamann, Kant, Hume) – aus der langjährigen Arbeit im Berliner Spannungsfeld die Herausforderung, an der Entwicklung einer Theologie der Stadt mitzuwirken, die den Zusammenhang von Religion und Moderne als urbanes Phänomen beleuchtet. In einer auf drei Bände angelegten Studie Zwischen Himmel und Erde (2008), Glaube, Macht und Mauerfälle (2009) sowie Stadt ohne Gott? (in Vorbereitung) sucht er dieses Konzept umzusetzen. In der Praxis findet er gegenwärtig Gelegenheit, seine Ideen in die Konzeption des Christlichen Gartens in Berlin-Marzahn einzubringen.

Thomas Brose in der FUGE:

Band 7, Der Anfang

Beitrag:
Über den 'garstigen Graben'. Glaube, Existenz und Aufklärung bei J.G. Hamann.