Professor für Kunstgeschichte
Institut für Kunst- und Bildgeschichte
Humboldt Universität Berlin
Horst Bredekamp (Jg. 1947) lehrt seit 1993 als ordentlicher Professor Kunstgeschichte an der Humboldt Universität zu Berlin und ist Permanent Fellow am Berliner Wissenschaftskolleg. Der unermüdliche Streiter gegen eine bröckelnde Wertschätzung seines Fachs, der in der Ikonologie »einen der fundamentalen Beiträge zur Geistesgeschichte des 20. Jahrhundert« sieht, trägt selbst mit großen Forschungsprojekten (wie etwa »Das technische Bild« am Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, Berlin) und luzide Publikationen dazu bei, den kunsthistorischen Blickwinkel im Kanon der Intellektuellen zu stärken. Intensiver Austausch mit den Nachbardisziplinen, die Vielfalt eigensinniger Perspektiven und der methodische Reichtum, den 450 Jahre Kunstgeschichte entwickelt haben, sollten auch angesichts neuer Medienphänomene nicht leichtsinnig preisgegeben werden. Beispielhaft für Bredekamps Einsatz stehen etwa seine Arbeiten zur Rekonstruktion der bedeutsamen Rolle von Bildern in der Ausprägung der modernen Philosophie und in den Naturwissenschaften (zu Hobbes 2003, Leibniz 2004 und Darwin 2005). Sie belegen auch seine immensen sprachlichen Möglichkeiten, für welche er 2001 den Siegmund-Freud-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung erhielt. – Herausgeberschaften u. a.: Michelangelo. Fünf Essays, Berlin: Wagenbach 2009; Veröffentlichungen u. a.: Thomas Hobbes: Der Leviathan. Das Urbild des modernen Staates und seine Gegenbilder. 1651–2001, Berlin: Akademie Verlag 2003; Ikonologie, München: Wilhelm Fink 2009.