Theologe
LMU München
Evangelisch-Theologische Fakultät
Abteilung für Systematische Theologie
Geschwister-Scholl-Platz 1
80539 München
Friedrich Wilhelm (Jg. 1948) Graf trat 1999 die Nachfolge von Trutz Rendtorff an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität an. Hier entwickelte der Ordinarius für Systematische Theologie, der im selben Jahr als erster Theologe den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft erhielt, einen Schwerpunkt der theologiehistorischen und kulturwissenschaftlichen Forschung, zu dessen Arbeitsfeldern die Herausgabe der Kritischen Gesamtausgabe von Ernst Troeltsch gehört. Es sind die religiösen Prägekräfte in den krisenhaften Modernisierungsprozessen, die Graf herausfordern und zu deren Untersuchung er der Theologie eine tabulose und kritische Würdigung durch die Kultur- und Sozialwissenschaften empfiehlt. Gleichzeitig tritt er als Herausgeber, ständiger Autor von FAZ und NZZ sowie in seinen Studien und Streitschriften mit politischer Verve dafür ein, gewonnene Freiheiten – notfalls auch gegen religiöse Traditionen – zu verteidigen und die Erkenntnisse der kulturhermeneutisch verfahrenden Theologie für die gesellschaftlichen Selbstverständigungsdebatten nutzbar zu machen. – Veröffentlichungen u. a.: Die Wiederkehr der Götter, München: C.H. Beck 2004; Moses Vermächtnis, München: C.H. Beck 2006; Der Protestantismus, München: C.H. Beck 2006.
Friedrich Wilhelm Graf in der FUGE:
Band 2, Profane Zumutungen
Beitrag:
Der intellektuelle Eros und die Unmittelbarkeit Gottes