Russischer Physiker, Philosoph, Theologe und Übersetzer
Sergej Sergejewitsch Choružij (Jg. 1941) habilitierte sich im Jahr 1976 im Bereich der Quantenphysik, im Jahr 1993 wurde er zum Professor für Philosophie am Philosophischen Institut der Russischen Akademie der Wissenschaften berufen. Als einer der bekanntesten Hesychasmus-Forscher wird er seit den 1990er Jahren auch außerhalb Russlands rezipiert. Neben Übersetzungen ins Russische (darunter Joyce) ist er in der Hauptsache darum bemüht, die klassische russische Religionsphilosophie zu tradieren. Etliche Studien zur russischen und europäischen Philosophie und Theologie bezeugen dabei, dass er an der Tradition nicht bloß aus historisch-genetischen Gründen interessiert ist, sondern sich von einem systematischen Anliegen leiten lässt. Choružij ist es um eine philosophische Anthropologie zu tun, die von der mystisch-asketischen Erfahrung der östlichen Kirche inspiriert ist und philosophisch um den Begriff der Energie kreist, der keinesfalls zu verwechseln ist mit dem unseriösen Energie-Begriff auf dem sogenannten »esoterischen« Sektor des freien Religionsmarktes. Choružij ist Begründer und Leiter des unabhängigen Instituts für Synergetische Anthropologie (ISA), das seit 2005 in Moskau geisteswissenschaftliche Forschung auf diesem Feld der Anthropologie betreibt und für den wissenschaftlichen Nachwuchs aufbereitet. Viele seiner Arbeiten sind online in englischer Sprache auf der Homepage des Instituts zugänglich: http://synergia-isa.ru/?page_id=1402 – 11. August 2010. – Veröffentlichungen u. a.: Nach der Pause. Wege der russischen Philosophie, Sankt-Petersburg 1995; Das Philosophenschiff, in: Sinn und Form, 5 (1990).
Sergeji Choružij in der FUGE:
Beitrag:
Die mystische Verwandlung des Menschen. Über den Hesychasmus in der Philosophie