Romanistin
Universität Potsdam
Institut für Romanistik
Brigitte Sändig (Jg. 1944) lebt als Literaturwissenschaftlerin und Essayistin in Berlin. Von 1997 bis zu ihrer Emeritierung 2009 lehrte sie romanische Literatur/Französisch an der Universität Potsdam. Sie hat in Leipzig Romanistik, Germanistik und Pädagogik studiert und 1970/1 als Dolmetscherin für Entwicklungshelfer in Algerien gearbeitet. Nach der Promotion 1973 war sie am Zentralinstitut für Literaturgeschichte der Akademie der Wissenschaften in Berlin beschäftigt und setzte sich für die Verbreitung französischer Autoren ein, bei denen die Diskrepanz zwischen weltliterarischer Geltung und Bekanntheit in der DDR besonders eklatant war (neben Camus etwa André Malraux, André Gide, François-René de Chateaubriand). Nach 1989 erhielt sie Gastprofessuren in Trier, Osnabrück und Pennstate (USA). Nach der leidvollen Erfahrung geistiger Enge in der DDR versucht sie nunmehr, sich im Schreiben und Handeln der Vergötzung von Geld, Macht und Erfolg zu erwehren, die für die »westliche Lebenswelt« typisch ist. Bekräftigung darin findet sie in dem Versuch zu glauben und in religiösen Wertsetzungen, so dass sie sich 2007 taufen ließ. Gleichfalls sieht sie sich durch die Erfahrung von Solidarität bei politisch-sozialen Diskussionen und Aktionen gestärkt. 2011 wurde sie zum Chevalier dans l’Ordre des Palmes Académiques ernannt. – Veröffentlichungen u. a.: Albert Camus. Reinbek bei Hamburg: Rororo-Monographie 1995; Albert Camus, Autonomie und Solidarität, Würzburg: Königshausen und Neumann 2004; Ideen und Bilder von Gemeinschaftlichkeit in Ost und West, Frankfurt/Main: Peter Lang 2008; Erzählen vom Menschen. Benjamin Constant, George Sand, Georges Bernanos, Albert Camus, Nancy Huston, Würzburg: Königshausen & Neumann 2009.
Brigitte Sändig in der FUGE:
Band 6, Zeichen ferner Freiheit
Beitrag:
Ein Realist im höheren Sinne
Beitrag:
Wider die Unterwerfung.
Literatur und Humanität