Home | Bestellung
Kontakt | Impressum

Franziska Wilcken

Kunsthistorikerin

Franziska Wilcken (Jg. 1964) hat als Bühnenbildnerin in England gearbeitet, bevor sie Kunstgeschichte, Religionswissenschaft und Soziologie an der Freien Universität Berlin studierte. In ihrer wissenschaftlichen Arbeit ist sie vor allem geprägt worden von dem Byzantinisten Paul Speck, der ihr eine Grundskepsis gegenüber jeglicher Orthodoxie vermittelte. Die im englischen Exil verfassten Schriften Ernst H. Gombrichs und das Werk Aby Warburgs betrachtet sie als ihre wichtigste Lektüre auf dem Feld der Kunstgeschichte. Durch Gombrich sei ihr das »Unbewusste und Politische« in der Kunst eröffnet worden, ohne dass dadurch der Blick auf das Komische und Unheimliche der Kunst verloren gegangen sei. Bei Aby Warburg schätzt sie den »ernsthaften Kampf gegen den Aberglauben«. Ihr leitendes intellektuelles Interesse ist die Erkundung der Dimensionen des Raumes. Das war bereits in ihrer künstlerischen Arbeit als Bühnenbildnerin so, wo es um das Bilden von Räumen ging. Im Zentrum ihrer derzeitigen kunsthistorischen Forschung steht die christliche sakrale Architektur des 20. Jahrhunderts. Das Thema Religion und Moderne bezeichnet dabei die Koordinaten ihres Interesses: »In der Gestaltung von Kirchenbauten«, sagt sie, »können die Pole Religion und Moderne in eine solche Spannung zueinander geraten, dass so etwas wie eine Architektur des Zweifels, der Überzeugung, der Verheißung und der Anmaßung darin sichtbar wird.«

Franziska Wilcken in der FUGE:

Band 4, Der Schein des Unendlichen

Beitrag:
Traurige Maschinen. Epiphane Überwältigung und ästhetische Ernüchterung