Künstlerin und Autorin
Birgit Szepanski (Jg. 1970) hat in Münster bildende Kunst mit den Schwerpunkten s/w-Fotografie und Rauminstallation studiert und 2014 an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg mit einer Arbeit über Die erzählte Stadt promoviert (http://www.birgitszepanski.de). Aufgewachsen ist die in Berlin lebende Künstlerin in Hagen (Westfalen). Das Ruhrgebiet hat einen tiefen Eindruck bei ihr hinterlassen: »Die stillgelegten Industriegebäude, die großflächigen Areale mit zerfallenen Gebäuden, Schornsteinen, zersplitternden oder grau-staubigen Glasscheiben.« Neben der Industrieästhetik erinnert sie sich an »deutsche Sonntagsluft, asphaltierte Straßen und an die Entdeckung der Gedichte Ernst Meisters (Hagener Dichter).« Von allem »Rauen, Schroffen, Abseitsliegenden« fühlt sie sich angezogen. Die »Melancholie des Scheiterns« im fragmentierten Leben der Moderne betrachtet sie als Ort verborgener Schönheit. Bei alledem richtet sich ihr künstlerisches Ethos auf eine geschärfte Wahrnehmung der Dinge: darauf, wie die Dinge erscheinen. Im Spüren von etwas über die Dinge Hinausgehendem sieht die ehemalige Cusanus-Stipendiatin den religiösen Aspekt ihres Kunstschaffens. Zu ihren Vorbildern in der Kunst zählt sie Joseph Beuys, Arte Povera (Jannis Kounellis) und die Street Photography. In der Literatur sind es vor allem Peter Handke, Undine Gruenter und Marlene Haushofer, die es ihr angetan haben. Szepanski kann auf zahlreiche Austellungen zurückblicken, so auf das 2009 in Berlin stattgefundene Fest der Poesie/Printemps des Poètes.
Birgit Szepanski in der FUGE:
Band 4, Der Schein des Unendlichen
Beitrag:
Gegenrauschen. Ein Bild- und Textessay