italienischer Theologe und Ikonenschreiber
Paolo Orlando (Jg. 1948) ist ein italienischer Theologe und Ikonenschreiber, der mit seiner Familie in einem slowenischsprachigen Dorf oberhalb der Adria zwischen Triest und Udine lebt. Der Vater von drei Kindern, der in Rom an der St. Thomas von Aquin-Universität Theologie studierte und dort auch promovierte, interessierte sich früh für orthodoxe Traditionen in der Theologie. Während der 1970er Jahre studierte er sowohl die russische Sprache als auch die religiösen Traditionen der Orthodoxie am Mailänder Centro Russia Christiana und begann das Ikonenschreiben bei Pater Egon Sendler SJ am Zentrum St. George di Meudon in Paris. Wichtige Stationen auf seinem Weg als Ikonenschreiber sind ihm der Segen seiner Arbeit während einer Begegnung mit Papst Johannes Paul II. im Jahre 1982, Aufenthalte in der Restaurationswerkstatt des »I. Grabar«- Instituts in Moskau und die Zusammenarbeit mit Alexander Stal’nov in Petersburg in den frühen 1990er Jahren. Orlandos Arbeiten finden sich in Kirchen über ganz Italien verbreitet, auch in Frankreich und in Afrika. Sie entstehen als Fresken zumeist vor Ort und sind getragen von der Idee, einzig dem Bemühen des Betenden zu dienen. So erinnert Orlando den Bericht einer Ordensschwester, die ihm einige Wochen nach seiner Abreise aus Abidjan (Elfenbeinküste) übermittelte, eine junge Frau sei vor seinem 290 qm großen Gemälde erschienen und täglich zurückgekehrt, bis sie auf Nachfrage offenbarte, dass sie zu beten wünsche, aber nicht wisse, ob ihr das als Muslima hier erlaubt sei.